Mit einer grossen Portion Schweizer Tradition und Heimat

Die Samaritervereinigung Bern publiziert die Schweizer Samariter-Atlanten zu den Themen «Kräuter & Gewürze» und «Kern- und Steinobst – im Herbst kommt noch neu ein Pilzatlas heraus. Leserinnen und Leser können damit Früchte und Pflanzen nicht nur theoretisch, sondern hautnah kennenlernen. Für Thomas Fuchs, Präsident der Samaritervereinigung Bern, ist diese ein Beitrag zu einem nachhaltigen Lebensstil.

Nachhaltigkeit, Biodiversität ist in aller Munde zurzeit. Wann macht Nachhaltigkeit Sinn?

Thomas Fuchs: Der Begriff «Nachhaltigkeit» wird im Moment leider viel zu häufig als inhaltloses Modewort verwendet. Das Proklamieren einer nachhaltigen Lebens- und Arbeitsweise gehört zum guten Ton. Ich versuche weniger symbolpolitisch, sondern anhand konkreter Fragenstellungen unserer Gesellschaft und auch meines ganz persönlichen Lebensalltags nachhaltig zu leben und zu konsumieren. Nachhaltigkeit macht immer Sinn, denn es geht ja darum vorhandene Ressourcen möglichst zielgerichtet einzusetzen und dabei auch ihre Wiedergewinnung und die ökologischen Konsequenzen zu berücksichtigen. Meine Überzeugung ist es, dass wir Menschen gut beraten sind, wenn wir uns an unseren ureigensten Platz in der Natur erinnern und uns mit unserem Verhalten als Teil des Ganzen sehen. Wie immer geht es aber auch bei der Nachhaltigkeitsfrage um ausgewogene Abwägung einzelner Massnahmen im Hinblick auf deren Wirkung und Nebenwirkung.

Die Samaritervereinigung Bern empfiehlt die Schweizer Samariter-Atlanten zu den Themen «Kräuter & Gewürze» und «Kern- und Steinobst». Was erwartet hier die Leser?

Im vergangenen Jahr haben wir die Serie unserer naturbezogenen Atlanten gestartet und daraufhin sehr positive Resonanz erhalten. In den beiden Werken und auch im nächsten Titel der Serie, dem Pilzatlas der Schweizer Samariter (erscheint im Herbst 2021), findet der Leser lexikarische Beschriebe der jeweiligen Pflanzenarten ebenso wie spannende Rezepte und Erlebnistipps. Mit einer grossen Portion Schweizer Tradition und Heimat wird der Leser so auf eine Entdeckungsreise eingeladen. Die Atlanten können jedoch auch als Nachschlagewerk zur Bestimmung zum Beispiel von Kräutern im heimischen Garten genutzt werden.

Wie beliebt sind die Bücher der Samaritervereinigung Bern, respektive, was schätzen die Leser am meisten?

Uns erreichen sehr positive und wertschätzende Rückmeldungen. Besonders die Kombination aus dem eher informativen lexikarischen Teil und den Rezepten wird von vielen Lesern sehr geschätzt. Sie erhalten so direkt die Möglichkeit, die Pflanzen und Früchte nicht nur theoretisch kennen zu lernen, sondern hautnah zu erleben. Das Wiederendecken und bewusste Erleben von Gerüchen und Geschmäckern ist ein besonderes Erlebnis, wenn man sich die Zeit nimmt und sich darauf einlässt. Einige Leserinnen und Leser haben uns auch von Erlebnissen berichtet, bei denen sie im Garten plötzlich Kräuter entdeckten, denen sie zuvor keine Beachtung geschenkt hatten. Für mich ist auch das ein Beitrag zu einem nachhaltigen Lebensstil. Mit offenen Augen und einem geschärften Bewusstsein für die Natur durch die Welt zu gehen.

Wie steht es um den Nachwuchs der Samaritervereinigung Bern und warum lohnt es sich, hier mitzumachen?

Zuverlässigkeit, ehrenamtlicher Einsatz für Mitmenschen und gemeinnütziges Engagement sind Grundwerte der Schweizer Samariter. Eine lange Tradition, deren Erhalt für die Gesellschaft von hoher Bedeutung ist. Doch die Nachwuchsarbeit der Schweizer Samariter ist auch eine grosse Herausforderung. Wir versuchen mit unseren Angeboten auch junge Menschen zu motivieren, die wertvolle Ausbildung zum Samariter zu machen und so eine wichtige Aufgabe im Rettungswesen einzunehmen. Viele, die vielleicht von einem medizinischen Beruf träumen, diesen aber aus verschiedenen Gründen nicht erlernen können, ist nicht bewusst, dass wir Samariter häufig die erste Stufe der Rettungskette sind. Im Notfall ist häufig der Samariter als Ersthelfer vor Ort und für die entscheidende Erstversorgung und die Einleitung weiterer Rettungsmassnahmen verantwortlich. Nur dank der Unterstützung von Gönnerinnern und Gönnern sowie einer breiten Unterstützung aus der Bevölkerung, können wir die hohen Ausbildungskosten bewältigen, die für jeden einzelnen Samariter anfallen. Wir betrachten jeden einzelnen erfolgreich ausgebildeten Samariter als einen wertvollen und wichtigen Beitrag für das Gemeinwohl unserer Gesellschaft.

Wie gestalten Sie das gemeinnützige Engagement und den ehrenamtlichen Einsatz für Mitmenschen modern?

Gemeinnütziges Engagement und ehrenamtlicher Einsatz ist nach meiner Überzeugung keine Frage von traditionell oder modern. Es sind traditionelle Grundwerte, die jedoch nur eine Bedeutung haben, wenn sie jeweils in der Moderne weitergelebt und gepflegt werden. Wir Samariter gehen in jeder Hinsicht mit der Zeit. Schon der medizinische und technische Fortschritt im Rettungswesen lässt keinen Stillstand zu. Wenn ich teilweise die Aussenwirkung der Samaritervereine betrachte, muss man jedoch eingestehen, dass teilweise ein etwas modernerer «Anstrich» unserer fortschrittlichen Arbeitsweise eher gerecht werden würde. Auch hier möchte ich junge Menschen motivieren sich einzubringen. Unsere Publikationen, wie zum Beispiel die Atlanten zeigen ja, dass auch traditionelle Inhalte in moderner Aufbereitung sehr positiv angenommen werden.

Interview: Corinne Remund, Berner Nachrichten

Infos und Bestellung: Die Atlanten können auf der Shop-Seite der Berner Samaritervereinigung oder direkt bei Thomas Fuchs unter 079 302 10 09 bestellt werden. Käufer und Empfänger der beiden ersten Ausgaben erhalten automatisch ein Exemplar des Pilzatlas im Herbst zugesendet.

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